Fünf Minuten Sorbisch
Das Niedersorbische ist eine melodisch klingende Sprache, die reich ist an vielen Dialekten. Sie geht auf die Sprache der Lusicer zurück, die als Stammesverband im 10. Jahrhundert in der Niederlausitz siedelten.
Im eigentlichen Sinne haben die Lusicer unserer Landschaft sogar den Namen Lausitz – sorbisch £užyca – übersetzt feuchte Wiesen, sumpfiges Land - gegeben. Südlich von Cottbus siedelte damals der Stamm der Milzener, die man heute Obersorben nennt. Beide Stämme sind in ihrer Geschichte zusammen gewachsen und bilden heute die Minderheit der Sorben/Wenden. Ihre Sprachen unterscheiden sich nur wenig, so dass sie nicht erst deutsch reden müssen, um sich gegenseitig zu verstehen. Dabei ähnelt das Niedersorbische eher dem Polnischen, das Obersorbische wird härter ausgesprochen und klingt nach dem Tschechischen.Die sorbische Sprache wird heute noch von den rund 70000 Menschen zählenden Sorben/Wenden gesprochen.
Den westslawischen Sprachen gemein sind die Zischlaute, die so sehr schwer für Fremde auszusprechen sind.
c - wird ausgesprochen wie ein deutsches z
č - als hartes tsch, im vorderen Mundraum, mehr mit dem Mund
ć - als weiches tsch im Mund, mehr mit der Zunge
ĕ - als Zwischenform zwischen i und e, mehr neigend zum i
ł - als w mit einem Ansatz von h
ń - steht meistens im Wort und wird als weiches n mit einem j davor gesprochen
ó - eine Zwischenform zwischen o und u, dialektal auch zwischen o und i
ŕ - steht meist am Wortende und wird bei den Fällen mit j gebeugt
s - ist stimmlos, hart und entspricht dem deutschen ß
š - als hartes sch wie bei Schule
ś - als weiches sch, mit gespitztem Mund
z - als weiches s wie bei Sahne
ž - stimmhaftes sch wie bei Garage
ź - stimmhaft sch wie bei Giro
- die Selbstlaute werden z.T. offen gesprochen wie o bei offen
- Selbstlaute in Verbindung mit w oder ł werden wie im Deutschen als au gesprochen oder mit einem h-Anlaut
- sp und st werden separat gesprochen, nicht mit sch
Probieren Sie selbst! Hören Sie und sprechen Sie ein paar Worte Sorbisch mit uns!
Dobry źĕń!
(dobry schejn) |
(witajscho do naß) |
(Boschemje) |
(k strowostschi) ! |
Guten Tag! | Herzlich willkommen bei uns! | Auf Wiedersehen! | Zur Gesundheit |
(dajscho sebje swoschesch) |
(tebje rounostschi) |
(Mje ße groni….) |
|
Guten Appetit! | Gleichfalls! | Ich heiße …. | Ich wohne in Brandenburg. |
Ja som Serb/ Serbowka. |
(Utschobny schik) |
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Ich bin Wende/Wendin. | Herzlichen Dank | ||
Für Verliebte: |
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(Ja schi lubujom) |
(daj mje puschk). |
(moja lubzyzka) |
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Ich liebe dich. | Gib mir einen Kuß | Mein Liebling (für ein Mädchen) | |
Für ewig Schimpfende: | |||
Du dickes Donnerwetter! | Pfui Teufel! | Halt die Klappe! | |
Wir wünschen Ihnen: |
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Bužśo wutšobnje do nas witane w našych muzejach we Błotach a w Zly Komorjom (Buschtscho utschobnje do naß witane w naschych musejach we Bwotach a w Swy Komorjom!) |
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Seien Sie herzlich willkommen bei uns in unseren Museen im Spreewald und in Senftenberg! |