Terror in der Provinz Brandenburg
Das Museum Schloss und Festung Senftenberg zeigt eine Ausstellung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten zu frühen Konzentrationslagern
Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten hat eine Wanderausstellung über die ersten Konzentrationslager, die zwischen 1933 und 1934 in der damaligen Provinz Brandenburg entstanden, erarbeitet. Auch Senftenberg ist unter den Orten, an denen sich die heute fast vergessenen, oft kurzzeitigen Folterstätten befanden. Vom Samstag, 14. Oktober bis zum Sonntag, 19. November 2017 ist die Ausstellung nun im Senftenberger Museum des Landkreises Oberspreewald-Lausitz zu sehen.
Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Die Nationalsozialisten feierten ihren Sieg in großen Kundgebungen. Vor den Augen der Öffentlichkeit verschleppten örtliche SA-Standarten, SS und Polizei in allen Regionen Brandenburgs politische Gegner der neuen Regierung - überwiegend Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter, darunter auch viele Abgeordnete von Stadt- und Kreisparlamenten - und sperrten sie in provisorischen Haftstätten ein. Genutzt wurden leerstehende Fabrikgebäude, Garagen, alte Schulen oder Keller. Die Verhafteten wurden gedemütigt, misshandelt und gefoltert. Viele überlebten die Torturen nicht.
Bereits am 21. März 1933 richtete die SA in Oranienburg das erste KZ Preußens ein; in den Monaten danach kamen weitere sieben Lager, unter anderem in Senftenberg, hinzu. Bis Oktober 1933 löste die NS-Regierung die meisten der spontan eingerichteten Folterstätten und kleinere Lager zu Gunsten von größeren Konzentrationslagern wie Oranienburg und Brandenburg auf.
Die Ausstellung thematisiert wichtige Ereignisse der Jahre 1933 und 1934. Sie zeigt deren Auswirkungen in der Provinz Brandenburg und stellt die politischen Akteure vor. In einem zweiten Teil werden die frühen Konzentrationslager der Provinz Brandenburg dargestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei Biografien von Inhaftierten.
Kontakt:
Museum des Landkreises Oberspreewald-Lausitz
Schloss und Festung Senftenberg
Schloßstraße
01968 Senftenberg
Tel: 03573-2628 bzw. 03573-798190 (Museumskasse)
Museum-senftenberg@museum-osl.de
www.museums-entdecker.de
Sommeröffnungszeiten (bis 31.10.2017): Di bis So 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr
Herbstöffnungszeiten (01.11. bis 08.12.2017): Di bis So 13 bis 16 Uhr
Pressekontakt: Jenny Linke, Tel: 03573-2628.
Bild zur Meldung: Terror in der Provinz Brandenburg_Titelbild_Abb_Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten